Barockmöbel
„Es ist nicht alles Gold, was glänzt.“ Diese Redewendung stammt aus der Stilepoche der Barockmöbel zwischen 1600 und 1720, die für ihre geschwungenen Formen, prachtvollen Verzierungen und viel Gold bekannt ist. Da das sichtlich teuer und aufwendig war, griffen Architekten oft zu kleinen Tricks und nutzten Bronze statt Gold oder bemaltes Holz statt Marmor.
Doch so natürlich nicht bei Ludwig XIV. und seiner Schlossresidenz. Prunkvolle Paläste für den europäischen Adel, prächtig ausgeschmückt wie Versailles, Belverde oder die Würzburger Residenz.
Möbel müssen nun nicht mehr zu transportieren sein, deshalb werden im Barock Möbel für spezielle Zimmer und Funktionen angefertigt. Sie sollen zu einem Kunstwerk werden, zusammen mit Boden, Wand und Decke.
Es entstanden reich verzierte Kabinette und Gobelins mit Motiven. Kommoden mit dunklem Schildplatt und Messing sowie auch Truhen aus Eichenholz mit raffinierten Schnitzereien und Beschlägen wurden charakteristische Barockmöbel. So fand sich bei Ludwig XIV. ein gepolsterter Armsessel mit offenen Seiten und in Tische wurden Einlagen aus Edelstein und Edelhölzern eingearbeitet.
Diese Zeit trägt ihr Gesicht im zur Schau stellen von Macht und Prunk, vor allem durch eine aufwendige Einrichtung. Neben den typischen geschwungenen Formen, dem üppigen Dekor und den Verzierungen, arbeitete man mit Motiven wie Ranken, Blüten und Figuren aus Mythen. Wer die nötigen Mittel in Form von Talern besitzt, lässt seine Möbel zusätzlich vergolden oder mit Lackierungen versehen. Satte Farben werden verwendet, feine Wandteppiche und Marmor. Halbedelsteine und Polster aus Samt oder Seide machen die Möbel zum Bild des Prunks und Ruhms. Da der Handel mit Fernost zur der Zeit gut vorangeht, finden auch Materialien wie Perlmutt, Schildplatt, Ebenholz und Palisander nach Europa.