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Ein Fußboden aus Kork
Ein durch und durch natürlicher und sehr widerstandsfähiger Bodenbelag, ist der Korkboden. Aus der Rinde der Korkeiche gewonnen, daher der Name “Kork”, wird das Naturmaterial auf Plantagen angebaut. So geht auch die Ernte vollkommen ökologisch und umweltschonend vonstatten, da die Bäume weder gefällt, noch anderweitig beschädigt werden.
Eine Korkeiche im Alter von 25 Jahren, ist reif, um geschält zu werden. Dies geschieht wie schon seit mehreren Hundert Jahren in vorsichtiger, schonender Handarbeit. So bleibt der Stamm unbeschädigt. Dieser Baum kann bis zu 200 Jahre alt werden, in denen er nur alle 9 Jahre geschält werden darf. Seine Rinde wächst flächig nach und bekommt dabei eine immer glattere und feinere Struktur.
Da sehr leicht und formbeständig, wird das Baumaterial sehr vielseitig eingesetzt. Die elastischen Zellwände schließen Gas ein, sodass Kork federnd und dämmend ist. Setzt man Kork starkem Druck aus, wird das Gas in den Zellen komprimiert und das Volumen verringert sich. Das Material bekommt sofort wieder seine ursprüngliche Form, lässt der Druck wieder nach. Das sogenannte Rückstellvermögen erhält das Volumen des Materials. Als Bodenbelag verformt es sich also nicht durch schwere Gegenstände.
Korkgewebe ist außerdem undurchlässig für Flüssigkeiten und Gase. Dafür sorgt das Suberin, eine komplexe Mischung aus Fettsäuren und Alkoholen, die das Gewebe verdichtet. Viele Korkstcke haben schon viele Jahrhunderte lang im Wasser gelegen, ohne dabei zu verfaulen.
Kork gilt auch als der Naturstoff, der am besten dämmt. Schall, Erschütterungen und Wärme werden kaum weitergeleitet, da die Gase sich in winzigen hermetisch verschlossenen Hohlräumen mit den elastischen Zellwänden befinden. So kann daraus ein sehr fußwarmer und weicher Bodenbelag entstehen. AUch als Brandschutzmaterial ist der Baustoff geeignet, da er feuerhemmend ist.
Weil sie keinen Staub aufnimmt, ist die Zellstruktur von Kork anit-allergen und sehr widerstandsfähig gegen Verschleiß durch Reibung, was verschließfest macht. Mit großem Volumen und geringem Gewicht, ähnelt sie der Struktur einer Honigwabe. Aus 30 bis 42 Millionen Zellen kann sich ein Kubikzentimeter des Materials zusammensetzen. Korkgewebe weist eine sehr geringe Dichte (0,12 bis 0,20) auf und besteht zu fast 90 Prozent aus gasförmigen Stoffen. Das macht zwar vulominös, aber leicht. Die Zusammensetzung besteht zu 47 % aus Suberin, auch Harz genannt und 27 % Lignin, die Holzklebestoffe. Desweiteren beinhaltet Kork Zellulose und Polysaccharide, wie beispielsweise Zucker und Stärke, sowie dem Gerbstoff Tanin. Zu je 5 % sind außerdem Wachse und Asche mit anderen Materialien enthalten.
Die Struktur und chemische Zusammensetzung von Kork ergeben die Fähigkeiten des Baumaterials und seine vielseitigen Einsatzbereiche. Sogar Fischer nutzen ihn schon seit Tausenden von Jahren, um durch den leichten schwimmenden Stoff ihre Netze wiederzufinden.